Wir finden: Wenn Gebäude aus den Materialien gebaut sind, die das Land hergibt, auf dem sie stehen – dann ist das eine glückliche und ökologisch extrem sinnvolle Verbindung. Naturstein stellt genau diese Verbindung her.
Grimmwelt: Spektakulärer Museumsbau mit Naturstein-Fassade
Zugegeben: Auf den spektakulären Museumsbau der Grimm Welt in Kassel trifft dies nicht hundertprozentig zu – der Gauinger Travertin, mit dem die Fassade verkleidet ist, kommt aus Baden-Württemberg und nicht aus Hessen. Dafür greift dieser hellbraune und stark gemusterte Kalkstein in Farbe und Beschaffenheit die Gestalt der historischen Treppenanlagen, Mauerreste und Stützwände auf, die in der denkmalgeschützten Parkanlage noch existierten.
Auch architektonisch sind die historischen Anlagen in dem Neubau als Motiv aufgegriffen: „Das neue Ausstellungshaus führt die Topographie des Geländes als begehbare Skulptur fort“, schreibt der Projektleiter Oliver Venghaus von kadawittfeldarchitektur in einem Interview.
Naturstein-Terrasse: Dachlandschaft im Park
Besonderes Highlight des Baus ist die Dachterrasse, ebenfalls aus Naturstein. Sie erstreckt sich über die gesamte Grundfläche des Gebäudes und gibt dem „Parkbesucher die Fläche zurück, die der Neubau besetzt“, wie es in oben verlinktem Artikel heißt. Von dort genießen die Besucher den Blick über die Stadt.
Fast hätten wir vergessen: Im Museum erwartet die Gäste eine interaktive und medial reiche Ausstellung über Leben und Schaffen der Brüder Grimm. Der architektonisch höchst interessante Bau bietet also nicht nur eine gestalterische Entdeckungsreise, sondern lädt auch dazu ein, eine Wissenslandschaft ganz neu zu erkunden
Hier noch weitere Fotos aus der Bauphase der Grimmwelt.